Zum Spiel erschienen: Uwe, Rainer, Michael K., Michael D., Dennis, Svem, Heiko, Benjamin, Rodrigue, Marcus, Sebastian, David und Siefried
Die Start-Elf
Tor: Sven
Abwehr: Benjamin, Dennis, Heiko
Mittelfeld: Michael K., Rodrigue, Michael D., Marcus, Sebastian
Sturm: David, Siggi
Wechselspieler:
Zuschauer: 22
Kurzbericht:
15. Minute 1 : 0 Faul-Elfmeter
45. Minute Rot für Michael K.
45. Minute 2 : 0 Hand-Elfmeter
60. Minute 2 : 1 Dennis
(K)ein Spiel für die Enkel ?!
Spiele, welche am liebsten niemals stattgefunden hätten, gibt es Gott sei Dank nicht viele. Über die meisten Siege und Niederlagen kann man guten Gewissens nach dem Spiel reden und schreiben, ohne dabei bereits wieder in Wut zu geraten. Das Spiel am Freitag gehörte leider zu den erst Genannten. Aber von Anfang an. Die Situation vor dem Spiel war allen bekannt. Ein nicht unbeachtlicher Teil unserer Mannschaft hatte sich aus den unterschiedlichsten Gründen zum Freitagspiel abgemeldet und es war klar, dass damit das Spitzenspiel gegen Brainstorm unter einem für uns unglücklichen Stern stehen würde. Heiko, wieder aus seinem wohlverdienten Urlaub zurück, versuchte zu retten was zu retten war und das Spiel in Übereinstimmung mit dem Gegner und dem Staffelleiter verlegen zu lassen. Doch als selbst grünes Licht vom Staffelleiter kam (Auflage noch dieses Jahr zu spielen) lehnte Brainstorm ab, verwies dabei auf eigene personelle Probleme bei Verlegung und appelierte an unsere Fairness das Schicksal so zu nehmen wie es nun einmal gekommen ist. Toll. So blieb uns also nichts anderes übrig, den Kampf anzunehmen und zur Anstosszeit mit 10 Mann (in Worten Z e h n) auf dem recht gut gepflegten Platz an der Wettinbrücke anzutreten. Dabei stand Micha D. nur mit nicht auskurierter Beinverletzung zur Verfügung. Rodrigue, unser 11. Mann, kam wieder mal erst nach 10 Minuten auf den Platz und hätte eigentlich auch nicht spielen können, da er sich durch einen, vor geraumer Zeit erlittenen Fahrradunfall, eine Verletzung zugezogen hatte. Tapfer mußte er aber die Zähne zusammenbeißen und unterstützte Siggi im Angriff, der mit seinen 55 Jahren wieder mal das Duchschnittsalter unserer Truppe mächtig anhob. Von Anfang an war klar, mit der "Invalidentruppe" können wir gleich das imaginäre Sauerstoffzelt am Spielfeldrand aufstellen. Hinten zu und vorne hilft der liebe Gott. Aber vielleicht wäre genau das der Reizpunkt für unsere verbliebenen Gladiatoren, dem Gegner zu zeigen, dass der Sieger erst nach 70 Spielminuten feststeht. Wenn es einen geben sollte. Das Spiel begann sehr ausgeglichen. Wir versuchten aus einer sicheren Abwehr, mit Dennis als letzten Mann und Micha D. vor ihm, das Spiel aufzubauen. Natürlich war allen klar, dass unsere kreative Abteilung heute nicht anwesend war und der verblieben rustikale Teil mit anderen Mitteln kämpfen mußte, um sich am Gegner zu behaupten. Kämpfen war angesagt. Nach 10 Minuten erhielten wir ca. 20 Meter vor dem Tor einen Freistoss zugesprochen und Dennis nahm Maß. Eine Rakete jagte auf das Tor, doch der großgewachsene Torhüter von Brainstorm riss die Fäuste nach oben und konnte den Ball abwehren. Kurze Zeit später tankte sich Michael K. auf der rechten Seite von der Mittellinie an d r e i Gegenspielern vorbei bis zur Grundlinie durch, wo ihm aber leider die Kraft ausging und keine Torchance folgte. Jetzt hätte das o.a. Zelt schon gute Dienste leisten können. Natürlich hatte der Gegner prozentual mehr Ballbesitz, aber er machte zu unserer Freude recht wenig daraus. Meistens war an unserer Abwehrwand Endstation und was durchkam, fing Svenni ab. Brainstorm wurde unruhiger, Fehlpässe häuften sich und man begann sich untereinander zu kritisieren. Sie hatten es sich sicherlich von der Ausgangslage einfacher vorgestellt. Und hätte nicht der Schiedsrichter ein "Einsehen" gehabt und fünf Minuten vor der Halbzeit auf Foulelfmeter entschieden, es wäre sicher kein Tor mehr gefallen. Eine Entscheidung, die zum Himmel schrie. Folgende Situation: Ein Ball, wird auf rechts in unseren Strafraum geschlagen und von Michael D., bevor der gegnerische Spieler überhaupt eine Chance hat an den Ball zu gelangen, sauber zur Ecke geklärt. Der Gegner stürzt über das ausgefahrene Bein und schreit. Ruhe. Dann langer Pfiff. Unser Team schaut entsetzt auf die Geste des Schieris, der auf den Punkt zeigt. Diskussion wäre ein geschmeicheltes Wort, was sich jetzt unter den beteiligten Spielparteien ergab. Dass der Schieri, wie sich im weiteren Spielverlauf immer mehr abzeichnete, ein inkonsequentes, unsicheres und keinesfalls unparteiisch agierendes Individuum darstellte, zeigte sich in dieser Szene. Aufgrund der massiven Beleidigungen, die auf ihn einprasselten, wären wir ab dieser Spielminute nicht nur um ein Gegentor reicher, sondern auch um einige Spieler ärmer geworden. Der Elfer wurde also vom stolzen Verursacher vollstreckt und kurz danach war Halbzeit. So eine Wut und Fassungslosigkeit in den Augen unserer Spieler hatte man lange nicht gesehen. Der Gegner war keinen Deut besser als wir und dennoch führten sie 1:0. Heiko mußte gar nicht erst die Marschroute für die 2. Halbzeit ausgeben, so heiß waren alle. Doch was soll man machen, wenn sich an diesem Tag alles gegen einen verschworen hat. Zehn Minuten waren gespielt, da ereignete sich auf der gegnerischen rechten Angriffseite folgendes: Nach einem Zweikampf zwischen Sebastian und einem Gegner, prallt der Ball vom Gegner ins Seitenaus. Der Schieri entscheidet Einwurf für Brainstorm. Alles diskutiert wieder. Der Ball wird auf rechts eingeworfen. Der gegnerische Spieler wird fair getackelt. Der Ball geht ins Grundlinienaus. Der Schieri entscheidet auf Freistoss. Wieder könnten alle WSG-Beteiligten die Wände rauf und runter gehen. Der Freistoss wird in den 5-Meter-Raum geschlagen. Svenni pflückt den Ball herunter, läßt ihn aber nochmals prallen. Ein gegnerischer Spieler begreift als erster die Situation und schießt den Ball sofort aus Nahdistanz an Svenni vorbei auf's linke Toreck. Dort steht Micha K., der die Ecke zugemacht hat und fährt reflexmäßig die Hand aus. Pfiff. Rote Karte. Elfmeter. Bis auf die Karte hatten wir das ja alles schon einmal. Wieder Tumult wegen der vorher geschilderten, gegen uns falsch entschiedenen, Situation. Der Schieri hatte die orangene Brille auf. Schuß, Tor, 2:0. Das war doch alles nicht mehr normal. Es verblieben zwar noch 25 Minuten, aber wie sollten wir jetzt noch in Unterzahl das Spiel wenden können. Tapfer wehrten wir uns und es ging nochmal ein nicht zu erwartender Ruck durch die Mannschaft. Jeder kämpfte um den Ball, sicher nicht immer mit fairen Mitteln, aber der Gegner hatte in einigen Situationen uns auch gezeigt, das sie keine Kinder von Traurigkeit sind. So gingen jetzt immer mehr Brainstorm-Spieler nach entsprechenden Zweikämpfen in die Knie. Man hatte es nicht anders gewollt. Leider hatten wir nach vorn nicht mehr viel zuzusetzen und Dennis löste deshalb seine Position als letzter Mann auf und ging auf Linksaußen in den Sturm. Alles oder Nichts. Brainstorm, die uns ja nun eigentlich hätten vom Platz schießen kömnnen, wirkten dagegen immer ängstlicher und unkonzentrierter. Die nun ständig auf sie einprasselnden verbalen und körperlichen Attacken unserer heißgelaufenen Spieler waren nichts für ihre zarten Nerven. Der immer zunehmendere Ballbesitz wurde in unseren Reihen klug von hinten nach vorn gespielt und mancher traute sich jetzt doch mehr zu, um der Mannschaft zu helfen. Zwar klappte nicht alles und mancher entscheidende Pass fand dann doch nicht das glückliche Ende, aber keiner ließ sich hängen. Marcus versuchte im Mittelfeld etwas zu lenken, Sebastian griff über links mit an, David spulte wieder Kilometer ab und Rodrigue versuchte sich als Eckballspezi. Über sein Handicap wurde ja schon an anderer Stelle berichtet, deshalb lief er in der 63. Minute die Ecke von rechts mit dem rechten Außenrist an. Die damit angeschnittene Flanke senkte sich zu aller Überraschung in Höhe des Elfmeterpunktes, wo Dennis den Ball im zweiten Versuch mit Brachialgewalt dem Torwart unter die Latte hämmerte. Man muß es sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Das war das erste regulär erzielte Tor in diesem Spiel. "Ein Schelm, wer Arges dabei denkt". Na jetzt hatten wir Blut geleckt. Alle krochen bereits auf den Felgen, aber so leicht sollten die es nicht haben. Immer wieder rollten unsere Angriffe auf das Tor von Brainstorm und wir riskierten öfters bei nur noch zwei Verteidigern das dritte Gegentor und damit die Entscheidung. So ging auch die letzte Minute ins Land und der letzte Angriff wurde aus der Abwehr von Marcus auf Dennis geschlagen, der geht von links außen in die Mitte um sich ein freies Schußfeld zu erkämpfen und wird von zwei Mann in die Zange genommen. Pfiff! Freistoss! Jubel! Denkste. Abpfiff!!!
Über das, was sich nun, nach Spielschluss, auf und neben dem Platz bzw. Kabine abspielte, soll an dieser Stelle nicht weiter erwähnt werden. Alle Beteiligten können, wenn ihnen danach zumute sein sollte, irgendwann noch ihren Enkeln davon berichten oder lieber den Mantel des Schweigens darüber legen. Aber eins sollten a l l e wissen und tiefrot im Kalender vermerken:
Das Rückspiel findet am 25.05.2012 18:30 Uhr bei uns statt.