Startseite  Spielberichte  Saison 2021/22  17.09.2021 Punktspiel

Zum Spiel erschienen: Michael D., Christian Sch., Robert, Raphael G., Olli, Stefan B., Marcus, Bassel und Mathias

Verantwortliche und Mitglieder: Uwe

 

Die Start-ELF

Ein: 1-3-2-2-1

Tor: Mathias

Abwehr: Marcus, Michael D., Bassel

6er: Christian Sch. , Raphael G.

Mittelfeld: Robert, Stefan B.

Sturm: Olli

Wechselspieler: keine

 

Zuschauer: 5

 

Kurzbericht:

21. Min. 1:0 Stefan

28. Min. Gelbe Karte Christian Sch.

29. Min. 1:1

43. Min. 2:1 Olli

58. Min. 2:2

69. Min. 2:3

 

Bitteres Ende nach großem Kampf in Unterzahl

 

Nachdem wir die letzten Spiele leider alle verloren hatten, lag die Hoffnung auf Besserung auf dem Spiel gegen BW West. In den vielen Jahren in denen sich unsere Wege nun schon kreuzten, liefen die Spiele meistens auf Augenhöhe ab. Mal gewannen wir, mal die Anderen. In den letzten vier Begegnungen hatten wir sogar zweimal gewonnen und zweimal unendschieden gespielt. Zumindest ging man in die Spiele mit einer berechtigten Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis. Auf dieses lechzten wir gerade so nach der Negativserie der letzten Wochen. Nach der Dölzig-Pleite hatte sich der Kreis der anwesenden Spieler vorgenommen, den Schalter endlich in den letzten beiden Spielen umzulegen. Und BW West sollte der Anfang sein. Doch wie groß war die Enttäuschung am Freitagabend als man kurz vor Anstossbeginn 18:00 Uhr die anwesenden Schäfchen sprich Spieler zählte. 9 (in Worten Neun) Mann verloren sich beim Warmmachen auf dem Platz. Und es kam bis zum Spielschluss gegen 19:20 Uhr auch niemand mehr dazu. 17 Absagen, einige noch am Spieltag. Das hatten wir noch nie. Ein Blick in die Gesichter derer, die sich dennoch auf den Weg gemacht hatten, um wenigstens die Ehre unserer WSG hochzuhalten, sprach Bände. Sprachlosigkeit und schon eine gewisse Resignation machten sich breit. Wie sollten diese neun Spieler das o.a. Ziel - erster Saisonsieg - unter diesen scheinbar aussichtslosen Bedingungen erreichen? Zumal wir auch noch die Position des Torhüters neu besetzen mussten. Mathias, unser Standby-Spieler, stellte sich kurzfristig zur Verfügung, obwohl er schon ewig nicht mehr im Tor gestanden hatte und seine Laune beim Anblick des kümmerlichen Rests auch nicht besser wurde. Michael D. als Organisator der Abwehr, hatte Marcus, der nach Verletzung wieder anwesend war, auf rechts und Bassel, der seinen Einstand in dieser Saison gab, auf die linke Abwehrseite gestellt. Davor agierten Raphael G. und Christian Sch.. Im Mittelfeld liefen Stefan B. und Robert auf. Olli sollte vorn das Unmögliche möglich machen. Der Gegner hatte auch keine Wechsler mit, aber zumindest zwei Feldspieler mehr auf dem Platz. So begannen wir zunächst verhalten, um auszuloten was denn der Gegner, der mit einer „Empfehlung“ einer 0:8 Heimklatsche gegen die Sterne an die Döllingstraße gereist kam, so auf der Pfanne hat. BW West sah sich genötigt, aufgrund der Überzahlsituation, das Spiel zu machen. Kam aber nur holprig in die Gänge. Wir machten hinten erstmal dicht und warteten auf Ihre Ab- und Zuspielfehler. Und die erfolgten fast ständig. Pässe in und an unseren Strafraum wurden von unserer Abwehr abgefangen. Flanken herausgeköpft. Wir standen hinten gut an den Männern, das Mittelfeld deckte die Räume ab und Olli versuchte vorn schon den Angriff des Gegners zu stören. West baute viel zu behäbig ihre Angriffe auf und hatte schon Probleme bei der Ballbehandlung. Wir spritzten ständig dazwischen und brachten dadurch ihr System, wenn man davon überhaupt sprechen konnte, durcheinander. Die Überzahl von zwei Mann mehr war zeitweise nicht zu erkennen. Im Laufe der ersten Viertelstunde hatten wir mehre Konter aus unserer Abwehr heraus gestaltet, die meist auf dem Zusammenspiel Stefan B. und Olli basierten. Olli hatte hier schon im Ansatz gezeigt, dass er, wenn er den Ball in die Spitze bekommt, dann Unheil in der West-Abwehr stiften kann. Leider scheiterte er zunächst noch an der Abwehr bzw. später am Zuspiel zum links mitgelaufenen Stefan. Aber in der 21. Minute schlug die Minute beider Spieler. Wieder lief ein Konter nach einem abgefangenen Ball über Olli. Er behauptete das Leder an der Mittellinie gegen mehrere Gegenspieler. Stefan B. kreuzte von links nach rechts vor ihm die Bahn und bot sich damit zum Zuspiel an. Genau in dessen Lauf schob Olli das Spielgerät und Stefan B. ging unwiderstehlich über halbrechts in den Strafraum hinein. Bevor sein mitgelaufener Gegenspieler eingreifen konnte, zog Stefan B. phantastisch ab und versenkte den Ball über den chancenlosen Keeper der Gäste hinweg oberhalb ins lange Eck. Ein herrlicher Spielzug. Das hatte unser Gast sicher nicht so erwartet. Weiterhin versuchten sie nun unser Tor zu attackieren und wir mussten jetzt mehr auf der Hut sein. Dennoch hatte Mathias seinen Raum vor ihm im Griff und die Schüsse, die auf seinen Kasten kamen, nahm er locker auf. Seine Vorderleute mussten da schon mehr Abwehrarbeit leisten und manchmal auch die Bälle einfach nur hinaus ballern. Die Mitspieler zum Passspiel standen einfach nicht in jeder Situation zur Verfügung, da mit den Kräften gehaushaltet werden musste. Wir bekamen aber noch eine Großchance. Raphael schlug eine Ecke wunderbar in den Strafraum hinein, so dass am Ende des Fünfmeterraumes Stefan B., der dort lauerte, den Ball volley aus der Luft nahm und aufs Tor knallte. Der Ball strich knapp über das Tor. Die Latte summte noch leicht nach. Nun kamen unsere Gäste das eine oder das andere Mal doch gefährlich in die Nähe unseres Tores. In der 29. Minute entstand so eine Situation. Ein gegnerischer Angriff, welcher kurz hinter der Mittellinie über halb rechts begann, gestaltete sich aus Sicht von Stefan B. und Christian Sch. als gefährlich, so dass sie beide den Angreifer bekämpfen wollten. Christian Sch. erwischte dabei den Gegner per Foulspiel. Die gelbe Karte folgte auf dem Fuß. Die anschließende Freistoßflanke senkte sich in unseren Strafraum. Wiederum stand Christian Sch. unglücklich im Mittelpunkt der Szene. In der Absicht den auf ihn zukommenden Ball zu kontrollieren, sprang dieser von seinem Bein weg und dem neben ihm stehenden Angreifer der Westler genau vor die Füße. Dieser war überrascht, schob aber den Ball am genauso überraschten Mathias zum Ausgleich über die Linie. Das war nicht Christian Sch. Minute und für uns alle sehr ärgerlich. Hatten doch unsere Gäste bis dahin nicht viel Erwähnenswertes aus ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit gemacht. Nun halfen wir ihn auch noch, ihr schon angegriffenes Ego wieder herzustellen. Nun alles jammern half nichts. Weiter sollte es gehen. Bis zum Seitenwechsel passierte jedoch nichts Großes mehr. In der Pause pumpten die Jungs schon ganz schön. Wechseln wäre jetzt angebracht. Haha. Maximal Positionswechsel. Aber das war nicht nötig. Alle waren sich einig, dass dieser Gegner unter besseren Voraussetzungen zu knacken wäre. Jetzt aber mussten wir mit den Gegebenheiten klar kommen. Olli wurde instruiert an der Mittellinie zu bleiben um dort die drei Verteidiger, die sich um ihn kümmerten, weiter zu binden. Kleine Unstimmigkeiten beim Rauslaufen aus der Abwehr wurden zwischen Michael D. und Bassel geklärt. Die Taktik musste nicht geändert werden. BW West hatte sich für die zweite Hälfte sicher mehr vorgenommen und wollte uns weiter überzahlmäßig bekämpfen. Aber wir taten ihnen nicht den Gefallen. Sondern spielten weiter konzentriert aus der Abwehr heraus. Robert stieß nun öfters in seiner ganz eigenen brachialen Gewalt durch die sich ihm entgegen stellenden Gegner hindurch. Nicht immer erfolgreich, aber Abwehrentlastend. Sieben Minuten nach Wiederbeginn hatte er wieder so einen Moment. Er setzte sich über halbrechts an der Mittellinie im Zweikampf durch und schickte einen herrlichen Pass auf unseren links mitgelaufenen Olli. Der behauptete das Leder gegen zuletzt drei Verteidiger der Gäste und schob den Ball fast im Fallen noch am Torhüter vorbei ins linke untere Eck. Wieder ein Tor zum mit der Zunge schnalzen. Wieder die Führung. Olli war weit und breit der einzige Spieler im gegnerischen Strafraum und konnte doch am Ende veredeln. Starke Leistung. Aber das Tor hatte sich irgendwie angebahnt. Denn Olli war schon Minuten vor dem Treffer zum 2:1 gefährlich im Alleingang vor dem Gäste-Tor aufgetaucht, konnte sich aber da noch nicht final durchsetzen. Jetzt sollten wir doch aus der ersten Hälfte gelernt haben und konzentriert das zarte Pflänzchen Führung besser pflegen und schützen. Und bis zur 58. Minute taten wir das auch. Doch dann musste der Fußballgott, der vielleicht heute einmal die Hand über uns halten würde, einen Sekundenschlaf gehabt haben. Denn bei einem der nun vermehrt auftretenden wütenden Angriffe unserer Gäste, geschah das Unfassbare. Eine abgerutschte Flanke aus halbrechter Angriffsposition prallte als Aufsetzer vor Mathias auf den unebenen Boden auf und änderte darauf, wie von Geisterhand gelenkt, die Richtung. Mathias konnte nur noch hinterher schauen, wie der Ball an ihm vorbei ins Tor gelangte. Wieder so ein Krepeltor. Wieder der Ausgleich. Und wieder gaben wir uns nicht auf. Die Jungs wollten sich für den Aufwand, den sie bis hierher betrieben hatten, noch belohnen. Stefan, Robert und vor allem Olli zogen wieder an. Und Olli hatte tatsächlich die Führung wieder auf dem Schlappen. Stefan hatte den Ball an der Mittelinie auf der linken Seite übernommen und wie an der Schnur gezogen ihn Olli in den Lauf gelegt. Dieser nahm den Ball an und beschäftigte wieder zwei Abwehrspieler gleichzeitig. Dazu gesellte sich noch der heraus geeilte Kister der Westler. Als Olli schon die zwei Verteidiger abgeschüttelt hatte, wollte er auch noch den Torwart umspielen. Dieser aber erfasste die gefährliche Situation blitzschnell und stürzte sich geistesgegenwärtig auf den Ball, den Olli in diesem Moment an ihm vorbei spitzeln wollte. Das Tor war leer. Der Torwart schneller. Jetzt stand das Spiel auf Messers Schneide. In welche Richtung würde es nun gehen. Unsere Kräfte und die Konzentration schwanden nun, aber der Spatz in der Hand, sprich das Remis, stand ja noch in erreichbarer Nähe. Die Minuten bis zum Spielschluss wurden zur Ewigkeit, es wurde langsam dunkel. West versuchte weiterhin mit Flanken in unseren Strafraum uns zu demoralisieren. Aber wir konnten sie immer wieder zunichtemachen. Eine Minute vor Ende der Begegnung konnte Michael D. den Ball wieder aus unserem Abwehrzentrum herauswuchten. Olli, der nun seinen Vorderposten an der Mittellinie zu Gunsten der gemeinsamen Abwehrarbeit aufgegeben hatte, stand ca. 20 Meter vor unserem Tor und wollte diesen Ball annehmen und Entlastung schaffen. Nun folgt der Spruch: „Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“. Olli sprang beim Annahmeversuch der Ball an seine Hand. Der Gegner, erpicht hier noch was Zählbares mitzunehmen, forderte nun lautstark den Schiedsrichter auf zu pfeifen. Der konnte auch nicht anders als dies zu tun. Der gleiche ausführende Spieler hatte ca. fünf Minuten vorher einen aus ähnlicher Position (Mitte zentral) geschossenen Freistoß kläglich links neben unser Tor gesetzt. Die Hoffnung hatten wir jetzt auch wieder. Doch weit gefehlt. Er setzte den Ball mit Schmackes über unsere Mauer und oben rechts voll ins Angel. Auch hier war Mathias ohne Chance. Michael D., der den Braten gerochen hatte und noch zur Grundlinie zurückgelaufen war, stand auf der anderen Seite. Aus und vorbei. Nein noch nicht. Anstoss und neuer Versuch. Robert wieder im Durchbruchversuch über die rechte Seite. Leider nicht mehr von Erfolg gekrönt. Stattdessen erwischte es ihn beim Rückwärtslaufen um den schnellen Gegenangriff zu verhindern. Halb vom Gegner getroffen, halb im Rasen hängen geblieben knickte Robert um und verdrehte sich sein Knie dermaßen, dass er ohne Hilfe nicht mehr den Platz verlassen konnte. Er wurde vom Platz getragen und erholte sich langsam auf der Reservebank. Das Spiel hatte mit einem Schlag an seiner Bedeutung verloren. Der Schiedsrichter ließ noch etwas nachspielen. Aber unser Riemen war runter. Abpfiff. Ein bitteres Ende. Ernüchterung und Wut machte sich breit. Zum ersten Mal in dieser Saison waren wir zweimal in Führung gegangen und trotzdem ohne Erfolg. Unsere Gäste hatten in Überzahl nicht ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt und nahmen dennoch glücklich am Ende die drei Punkte an die Kieler Straße mit. Sprachlosigkeit wie zu Beginn des Spieles in unserer Kabine. Dieses Ergebnis wäre vermeidbar gewesen, wenn heute unsere ELF keine NEUN gewesen wäre. Denkt mal alle darüber nach. Zumindest bis zum nächsten Freitag, zum letzten Punktspiel der Hinrunde.

Uwe Krost

 

PS: Die besten Genesungsgrüße und -wünsche für Dich, lieber Robert, von deiner Mannschaft. Wir drücken